Spaziergänge
13 unterschiedliche Orte wurden 1972 bei der Gebietsreform zur ‚Marktgemeinde Eckental‘ zusammengefügt. Was uns heute als zusammengewachsene Gemeinde erscheint, hatte jahrhundertelang strikte Grenzen durch verschiedene Landesherrn (u.a. Nürnberg, Bayern, Reichsritterschaft) und Konfessionen: Lutherisch (Eschenau), katholisch (Eckenhaid), jüdisch (Forth). Die unterschiedliche Entwicklung und Geschichte der einzelnen Ortsteile ist auch heute noch an vielen Stellen erkennbar: am Ortsbild, an Gebäuden, Straßen- und Flurnamen.
Unsere Spaziergänge führen mitten durch die Ortsteile und weisen auf Bedeutsamkeiten, Besonderheiten oder auch Anekdoten aus der Historie hin. Sie sollen helfen, unseren Heimatort kennenzulernen.
In jedem Heft findet sich eine Übersichtskarte, die den Weg und die einzelnen Anlaufpunkte erläutert. (Hier z.B. Eckenhaid)
Erschienene Ausgaben
Bisher sind folgende Ausgaben erschienen:
Route 1/2010 - Herpersdorf mit Ebach und Mausgesees
Leseprobe aus Kapitel 1: Geschichte
Herpersdorf ist eine der ältesten urkundlich erwähnten Siedlungen in unserer Gegend – älter als Nürnberg. Kaiser Heinrich II. schenkte ‚Heribrehtesdorf’ 1021, dem von ihm gegründeten Bistum Bamberg. Da die Bewohner nach bayerischem Recht lebten, wurde es wohl einige Jahrzehnte zuvor von bayerischen Siedlern angelegt. Einer dieser Siedler, Heribrecht oder Heribert, dürfte der Namensgeber gewesen sein.
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Route 2/2010 - Forth und seine jüdische Geschichte
Leseprobe aus Kapitel 1: Schloss Büg
Für die kleinen reichsunmittelbaren, also nur dem Kaiser und keinem anderen Territorialherren unterstellten Ritterschaften, war die Ansiedlung jüdischer Bevölkerung eine lukrative Einnahmequelle. Die noch unter den Gotzmann begonnene Ansässigmachung von Juden in Forth ab 1582 wurde von den Bünaus hinsichtlich der finanziellen Ausbeutung perfektioniert. Hatten Juden 1671 etwa 3 Gulden ‚Aufzugsgelder‘ an die Reichsritterschaft zahlen müssen, wenn sie die Gemeinde oder das Herrschaftsgebiet bewohnen wollten oder verließen, so zielte die Bünau’sche Herrschaft auf eine systematische Finanzierungsgrundlage durch die Judenschaft hin.
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Route 3/2011 - Brand
Leseprobe aus Kapitel 27: Ehemaliges "Brauhaus Brand"
Die ehemalige Brauerei Brand war einst die größte Brauerei im ganzen Umkreis. Ihre Entstehung wird in die Zeit um 1300 geschätzt. Urkundliche Quellen finden sich bereits im 15. Jahrhundert. Das Brauereianwesen zählte zu den ältesten Urhöfen in Brand. Die Brauerei betrieb auch eine eigene Mälzerei (errichtet 1678) und besaß neben dem Brau-, das Brenn- und Schankrecht. Das ehemalige Wohngebäude wurde im Jahre 1795 errichtet. Neben der Brauerei wurde auch eine ansehnliche Landwirtschaft mit vielen Pferden betrieben.
Route 4/2011 - Auf den Spuren der Seku
Leseprobe aus Kapitel 1: Die Entstehung der Seku
Als 1835 mit dem „Adler“ die erste Eisenbahn in Deutschland von Nürnberg nach Fürth fuhr, waren Fahrrad und Auto noch nicht erfunden worden. Wer von einem Ort zum anderen wollte, war auf Postkutsche, Pferdefuhrwerk oder Ochsenkarren angewiesen - oder er ging zu Fuß, und wenn er etwas transportieren wollte, mit Handkarren und Rucksack. Das erste Fahrrad mit Tretkurbel gab es erst 1846 und das erste Auto mit Benzinmotor 1886.
Route 5/2011 - Eckenhaid
Leseprobe aus Kapitel 18: Marquardsburg
Das ehemalige Herrenhaus verdankt seine Errichtung den religiösen und grundherrlichen Zwistigkeiten des 17. Jahrhunderts. Nachdem es den Muffel nicht gelang, für ihr Gebiet die Reichsunmittelbarkeit zu erlangen und Eckenhaid somit im katholisch-rothenbergischen Gebiet verblieb, galt in Eckenhaid ab 1700 das Verbot für Protestanten, sich dort dauerhaft niederzulassen. Dieses Verbot umging Georg Tobias Muffel, indem er 1716 ein Herrenhaus („Lustschlösschen“) an der Grenze zum Rothenberger Fraischbezirk errichtete und es nach seinem Sohn ‚Marquard’ benannte.
Route 6/2012 - Eschenau 1 (Von der Gründung bis 1751)
Leseprobe aus Kapitel 10: Die St. Nikolauskapelle
Bei dem Mauerwerk aus Sandsteinbrocken dürfte es sich um die älteste Bausubstanz in Eschenau handeln. Ihr verdanken wir auch die erstmalige urkundliche Erwähnung Eschenaus im März 1298. Acht Bischöfe stellten der Kapelle St. Andreas und St. Nikolaus nahe der Burg zu Eschenau einen Ablassbrief aus.
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Route 7/2013 - Eschenau 2 (Die Geschichte des Marktes Eschenau 1751 - 1972)
Leseprobe aus Kapitel 7: Gasthaus "Zum weißen Löwen"
Das 1617/18 gegründete Gasthaus mit Brauerei hatte in den letzten 250 Jahren eine wechselvolle Geschichte. Schwärmten manche Eschenauer noch nach Jahren (ca. 1760) „wie gerne man im dortigen Saal als Bursche oder Mädchen getanzt hat“, so ging es Anfang des 19. Jahrhunderts bergab. Bis Martin Görl 1852 das Anwesen übernahm und „den Besitz wieder in die Höhe brachte“.
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