Route 5/2011 - Eckenhaid

Die Eisenstraße bildete die Fraischgrenze (‚Fraisch’ oder ‚Fraiß’ bezeichnete im Mittelalter ein Gebiet, das über eine eigene Hohe Gerichtsbarkeit verfügte). Die Muffel konnten nun in Eckenhaid tagsüber arbeiten und sich im Eckenhaider Schloss aufhalten und fielen nicht mehr unter das Verbot, das ihren Aufenthalt auf „drei Wochen in zusammenhängender Dauer“ beschränkte. Einige protestantische Einwohner des Rothenberger Gebietes nahmen sich Georg Tobias Muffel zum Vorbild und errichteten ihre Wohnhäuser ebenfalls auf der anderen Seite der Fraischgrenze.

Die Marquardsburg hatte bei der Errichtung eine Größe von „43 mal 40 Schuh im Geviert mit 12 Zimmern“.

Nach dem Tod des letzten Muffel fiel die Marquardsburg 1784 ebenso wie Eckenhaid an Kurbayern, das es an den hohen Regierungsbeamten Karl Theodor Graf von Bettschart belehnte. 1820 wird die Marquardsburg als „im hohen Grade baufällig“ beschrieben. Sie bestand demnach aus einem dreigeschossigen Massivbau mit angebautem Turm, einem Stadel, einer Viehstallung, einer Holzremise und einem Tagelöhnerhaus, „dessen Einsturz täglich zu befürchten ist“.

Karte mit dem Spaziergang durch Eckenhaid